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Kehrschleife ohne Dioden

Die bekannten Schaltungen für die Kehrschleifenproblematik haben betriebliche Nachteile. Ich bin einen neuen Weg gegangen. Entstanden ist eine Schaltung, die ganz ohne Dioden auskommt und die die Vorteile der üblichen Schaltungen verbindet:

 

Kehrschleife "light"

Kehrschleife light: Anschluss-Schema

 

Benötigt wird ein Kippschalter "2x um", der als Polwendeschalter angeschlossen ist. Den Schalter stellst du von Hand einfach immer in die Richtung, wo du die Trennstelle überfahren willst. Fertig. Mehr braucht es nicht.

Diese Kehrschleife ist in beiden Richtungen durchfahrbar, ohne Einschränkungen, und zwar sowohl im Analog- als auch im Digitalbetrieb.

 

Kehrschleife, komfortabel

Ich mag es etwas komfortabler. Ich fügte daher Halteabschnitte hinzu, und die Schaltkontakte werden bei mir direkt durch die Weiche geschaltet:

 

Kehrschleife: Anschluss-Schema

 

Funktionsweise

Das wichtigste Bauteil in meiner Kehrschleifenschaltung ist die Weiche: Je nach Weichenstellung wird die Fahrspannung links oder rechts in die Schleife eingespiesen. Am Ende der Schleife befindet sich ein doppelpoliger Halteabschnitt, der einerseits den Kurzschluss vermeidet, anderseits bietet er der nun vorausliegenden Weiche Flankenschutz.

Grundlage für die Kehrschleifenschaltung sind vier Umschaltkontakte, die zusammen mit der Weiche umschalten. Es können Peco-Handweichen mit Zusatzkontakten verwendet werden, oder es kann ein Relais parallel zum Weichenantrieb geschaltet werden. (Absolut synchrones Umschalten der Kontakte ist nicht erforderlich.) Auf Wunsch kann auch ein normaler Kippschalter 4x um verwendet werden. Dieser wird dann zusätzlich zur Weiche von Hand bedient.

(1) Schaltung der Halteabschnitte:
Die ersten beiden Umschaltkontakte schalten zwei doppelpolige Halteabschnitte, und zwar so, dass nur in dem Zweig gefahren werden kann, der der Weichenstellung entspricht. Dadurch wird Kurzschlussschutz für die Kehrschleife und Flankenschutz für die Weiche erreicht. (Die Halteabschnitte können notfalls auch weggelassen werden.)

(2) Polwendeschaltung für Kehrschleife:
Die anderen beiden Umschaltkontakte bilden eine Polwendeschaltung. Damit wird die Fahrspannung innerhalb der Kehrschleife so gepolt, dass sie zur Stellung der Weiche passt.
Wichtig: Bei "verdrehtem" Einbau der Polwendeschaltung können während des Umschaltens beide Speiseleitungen kurzzeitig an der gleichen Schiene angeschlossen sein - ein kurzzeitiger Kurzschluss kann entstehen! Das ist nicht dramatisch, aber mein elektronischer Handregler schaltet dabei ab.

(3) Anschluss des Herzstücks (optional):
Wenn eine Weiche mit polarisiertem Herzstück verwendet wird, kann dieses "kostenlos" angeschlossen werden, da es immer die gleiche Polarität hat wie die innenliegende Schiene der Kehrschleife!

Vorteile

  • Relativ einfacher Aufbau

  • Eindeutige Zuordnung zwischen Fahrtrichtung und Fahrreglerstellung

  • Absoluter Flankenschutz für die Weiche

  • Keine Beeinflussung der übrigen Anlagenteile

  • Kann in beide Richtungen durchfahren werden

  • Mit einem Fahrregler mit Fahrtrichtungswahl mittels Kippschalter und etwas Übung ist auch Durchfahren ohne Anhalten möglich

  • Auch für Digitalbetrieb geeignet (eine Alternative zu den Kehrschleifenmodulen)

Ich habe diese Schaltung seit 2002 auf meinem Kehrschleifenmodul zu meiner vollsten Zufriedenheit im Einsatz.

 

Gleisdreieck

Bei einem Gleisdreieck ergibt sich grundsätzlich die gleiche Kurzschluss-Problematik. Man kann eine Ecke oder eine Seite des Gleisdreiecks für die Polwendestrecke verwenden.

Polwendung in der Dreieck-Ecke

Gleisdreieck: Anschluss-Schema

Hier gibt es eine einzige Weiche, die über die Polarität des Fahrstroms entscheidet. Daher ist der Anschluss genau gleich wie bei der Kehrschleife.

Polwendung in der Dreieck-Seite

Gleisdreieck: Anschluss-Schema

Hier gibt es zwei Weichen, die an die Polwendestrecke angrenzen: Eine links und eine rechts. Damit kann die Polwendung nicht mehr in Abhängigkeit der Weiche erfolgen.

Statt dessen wird ein gewöhnlicher 4-poliger Umschalter (Kippschalter) verwendet. Die Verschaltung der Polwendestrecke und der beiden Halteabschnitte erfolgt wie im Schema oben gezeigt, nur dass dazu nicht Weichenlagekontakte verwendet werden, sondern der erwähnte handbedienter Kippschalter.

Polwendestrecke mit zwei Weichen an den Enden

Auf diese Weise habe ich die Polwendeschaltung in der Kehrschleifenstrecke von Seldwyla gelöst (siehe Bild).

 

Einführung: Kehrschleifenschaltungen

Bei Kehrschleifen und Gleisdreiecken stehen sich ohne geeignete Schaltungsmassnahmen an einem Ort Plus und Minus an der gleichen Schiene gegenüber. Ein Kurzschluss entsteht.

Die einfache Diodenschaltung erzeugt mittels Dioden (Gleichrichter) einen spannungslosen Abschnitt, der erst bei Umpolen des Trafos verschwindet. Nachteil: Die Kehrschleife kann nur in eine Richtung befahren werden.

Die aufwendigere Schaltung mit Relais kann zwar beliebig durchfahren werden, polt die Fahrspannung aber in der gesamten Anlage um. Dadurch lässt sich am Reglerknopf jedoch nicht mehr voraussagen, in welche Richtung die Lok fahren wird. Die Zuordnung von Fahrtrichtung und Reglerstellung geht verloren. Ausserdem sind gegenseitige Beeinflussungen möglich, wenn mehrere Kehrschleifen vorhanden sind.

Die einfachste Lösung - ganz ohne Schalter, Dioden und dergleichen - ist die Aufteilung in zwei Stromkreise mit unabhängigem Fahrregler. Diese Lösung ist etwas in Vergessenheit geraten.

Alle drei Schaltungen lösen das Kurzschlussproblem, ignorieren aber die Problematik rund um die Weiche (Weichenstellung, Flankenschutz).


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